Am Anfang war es eine fixe Idee … Wie wäre es, wenn du die Nordsee umrundest?! Zu Fuß! Von den Shetland Inseln über die Orkneys, dann an der schottischen, englischen, belgischen,
niederländischen, deutschen, dänischen, schwedischen und norwegischen Küste entlang bis Bergen …? Nicht in einem durch, das wäre nun wirklich etwas happig, um die 7000 Kilometer. Aber vielleicht
in vier Anläufen…? Über vier Jahre je eine Teiletappe von 1500 bis 2000 Kilometern …?
Das wäre nichts Ungewöhnliches für mich. Ich habe mir selbst schon bewiesen, dass ich lange Strecken und viele Wochen auf Schuhgröße 43 unterwegs sein kann, auch ganz alleine (siehe
Über mich). Warum soll ich also nicht gehen …, solange es noch geht?
Meine Gedanken beginnen zu kreisen. Viele Fragen stellen sich. Das Internet gibt viele Antworten. Ergebnis: Ich mache das! Ich fange zumindest damit an!
Hoch im Norden starte ich also, dort, wo man vom nördlichsten Punkt auf der nördlichsten Insel der Shetlands nur noch den Atlantik sieht. Dann runter in den Süden der Shetlands, über die Orkneys,
an der schottischen Ostküste entlang bis zur schottisch-englischen Grenze.
Zeitweise erwarten mich raue Natur, Wind, Regen, vielleicht noch Schnee, vielleicht mal Sturm, hoffentlich auch Sonne. Unmengen von Seevögeln und Schafen, Shetlandponys, schäumende Wellen am Fuße
hoch aufragender Klippen, kleine Fischerdörfer, Burgruinen, Pubs, Whisky-Destillerien, Dudelsäcke, Fish & Chips … Ich freue mich!
Einsam wird es manchmal sein, nicht nur die Landschaft. Von den elf Wochen, die ich auf der Strecke sein werde, bin ich viel mit mir ganz alleine unterwegs. Aber ich werde auch Gesellschaft
haben. Die ersten Tage auf den Shetlands begleiten mich drei meiner Kinder, zwei davon mit Freund bzw. Freundin. Über das Pfingstwochenende besucht mich während der ersten Kilometer auf dem
schottischen „Festland“ für drei Tage mein Freund Wolfgang. Wie es sich so fügt, liegt genau dann eine Destillerie am Wegesrand. In der zweiten Hälfte der Tour, ab Inverness, bilde ich mit meinem
Freund und ehemaligen Berufskollegen Dieter, der mich auch schon im vorigen Jahr auf dem Grünen Band ein Stück begleitet hat, ein starkes Gespann. Stark nicht nur beim Wandern, sondern auch stark
beim Genuss all der Vorzüge, die Schottland zu bieten hat.
Wer die Blogs meiner letzten Wander- und Pilgerreisen verfolgt und Gefallen daran gefunden hat, wird diesmal seine Erwartungen etwas zurückschrauben müssen. Ich werde mich diesmal in der Länge
meiner Tagesberichte mehr zurückhalten (siehe
Blog), sondern lieber die Erlebnisse des Tages am Abend mit meinen zeitweiligen Mitwanderern bei
einem frischen Ale oder einem guten Whisky austauschen oder mit Einheimischen ins Gespräch kommen oder ausliegende Touristenliteratur lesen oder den Sonnenuntergang genießen oder … oder … oder …
Ich weiß, es werden wieder wunderbare Tage werden!
Ich würde mich freuen, wenn Ihr mich auf meinem Weg begleitet! Meldet euch doch mal! (siehe
Gästebuch oder
Flüsterkiste)